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Malte
Blockhaus

ZEITGENÖSSISCHER
MALER & FILMEMACHER in Kiel

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CV

Maler, Filmemacher, Geograph

geboren am 24.04.1984 in Osnabrück

lebt und arbeitet in Kiel

 

2009: Dokumentarfilm „Bücken für 8 Cent“

2013: Diplom: Geographie, Politik, Medien (Kiel)

2013: Fotoausstellung (Brücke SH, Schleswig)

2018: Kino-Dokumentarfilm „Following Habeck“

seit 2019: Arbeit als freischaffender Künstler

2023: Zusammenarbeit mit Dr. Imke Ehlers (Kunsthistorikerin)

2023: vertreten in Galerie Lüth (Schobüll/Husum)

2023: Gruppenausstellung, Kunstraum B (Kiel)

2024: Artist Residency Pedvale (Lettland)

2024: Gruppenausstellung, Art Park Pedvale (Lettland)

2024: Kunststipendium Villa Fohrde

2024: vertreten in Galerie VONWEGEN (Hamburg)

2024: Gruppenausstellung, Villa Fohrde

2024: Gruppenausstellung "TENdenzen", Galerie VONWEGEN (Hamburg)

2024: Gruppenausstellung Kunstforum ´99 (Friedenskirche Ludwigsburg)

2025: Einzelausstellung "what is beautiful", Popup Galerie Kiel

Malte Blockhaus

Irritation

​​

Unsere Wahrnehmung von Malerei wird durch die Summe unserer erlernten Normen, Bewertungen und Erfahrungen geprägt, oft auch durch den ständigen Vergleich mit anderen. Der Versuch, mich von diesen visuellen Prägungen zu befreien, ist eine zentrale Quelle meiner künstlerischen Motivation geworden.

Im Malprozess nehme ich deshalb oft eine kindlich-naive Perspektive ein – der verheißungsvolle Versuch, mich einem Bewusstseinszustand zu nähern, der scheinbar frei ist von jahrzehntelanger normativer Prägung. Meine intuitive, teils gestische Malerei führt zu visuellen Irritationen. Ich versuche dann meine gewohnten Bewertungsmechanismen auszublenden, um sensibel auf jene Elemente einzugehen, die ich zunächst als unangenehm und störend empfinde. Bei diesen Irritationen erkenne ich erst nach einiger Zeit Abstufungen und neue Qualitäten. Es ist der schwierige Akt des Hinschauens, das langsame Entdecken einer Ästhetik, die erst mit der Zeit ihre wahre Tiefe entfaltet. So verändert sich meine Wahrnehmung und mit ihr meine Definition von Schönheit. 

Diese Wahrnehmungserweiterung ist kein passiver Prozess, sondern ein aktives Training. Es führt zu einer Skepsis gegenüber kurzfristig entstehenden Schönheiten, die ich oft sofort wieder zerstöre. Immer auf der Suche nach dem Unbekannten – dem, was ich noch nicht kenne und NOCH nicht als schön empfinde. Es ist, als würde ich mit meinen Bildern in ein Gespräch treten und sie erst nach und nach begreifen. Nur wenn ich überrascht und sogar verunsichert bin, hat ein Bild das Potential, mich dauerhaft zu beeindrucken.

Dabei ist es nicht so, dass jedes unangenehme Element in meiner Malerei automatisch eine tiefere Ästhetik entwickelt. Mir liegt nichts an einer Anti-Harmonie, die einer schlichten Rechtfertigung von Unzulänglichkeiten dient. Das Schaffen und Erkennen von Irritationen, die wirkliches Potential in sich bergen - daran arbeite ich.

Ich weiß, dass nicht jeder meine Werke auf Anhieb schätzen wird. Doch gerade die Brüche in der Komposition sind für mich ein Signal dafür, dass ein tieferer Dialog zwischen dem Bild und den Betrachtenden stattfinden kann. Es ist ein Prozess, der individuellen Entdeckung.

Kunst muss nicht zwangsläufig der traditionellen Schönheit widersprechen. Es ist jedoch meine Abenteuerlust und Neugierde, die mich über den Weg der Irritation und ihrer Wahrnehmung immer neue Bilder erschaffen lässt – Bilder, die hoffentlich lange aufregend bleiben.

​Malte Blockhaus (April 2025)

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Dokumentarfilm
&Videoproduktion

"Following Habeck" 2018

"Bücken für 8 Cent" 2010

"Singing People" 2009

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